Votum anlässlich der Debatte zur Pelzinitiative im Nationalrat am 17.9.2025
Die Pelz-Initiative verlangt ein Importverbot für Pelze aus tierquälerischer Produktion. So kurz die Forderung, so logisch ist sie, denn: Wer trägt schon mit gutem Gewissen Pelz von Tieren, die zu ihren Lebzeiten gequält worden sind? – Ich hoffe, niemand. «Pelz tragen, ist Gewissensfrage.» Es sollte eine Selbstverständlichkeit sein, dass man, wenn man schon nicht aufs Pelztragen verzichten möchte, nur Pelze von Tieren trägt, die aus tierschützerischer Sicht anständig gehalten worden sind.
Der Bundesrat hat zurecht erkannt, dass die Initiative einen Missstand benennt, den wir beheben müssen, und einen griffigen Gegenvorschlag ausgearbeitet, der nicht nur ein Importverbot, sondern auch ein Handelsverbot beinhaltet. Es ist irritierend, dass, die Mehrheit der Kommission den guten Vorschlag des Bundesrats nun verwässern will. Zwar habe ich ein gewisses Verständnis dafür, dass man nicht überall einen Swiss Finish will und sich an internationalen Standards orientieren will. Aber hier, in diesem Bereich, ist ein Swiss Finish eben dringend nötig. Denn die internationalen Standards, die es gibt, sind von der Pelzindustrie selber definiert worden. Die Pelzindustrie kann also selber definieren, was Tierquälerei ist und was nicht – wie absurd ist das denn?
Das Label Furmark beispielsweise erlaubt die Haltung von Nerzen, Füchsen und Marderhunden in kleinsten Drahtgitterkäfigen, die es den Tieren verunmöglichen, grundlegendste Verhaltens- und Bewegungsbedürfnisse auszuleben.
Wir dürfen es den Pelzproduzenten nicht selbst zu überlassen, zu entscheiden, welche Methoden tierquälerisch sind oder nicht. Nein, hier braucht es eine Schweizer Lösung – dies auch mit Blick auf unsere Tierschutzgesetzgebung, von der immer wieder gesagt wird, dass sie eine der strengsten der Welt sei. Die Arbeiten für ein Schweizer Zertifizierungsprogramm sind bereits weitgehend abgeschlossen.
Geschätzte Kolleginnen und Kollegen, die Kundinnen und Kunden in der Schweiz sollen nicht nur wissen, woher der Pelz stammt, den sie kaufen. Sie sollen auch sicher sein können, dass das gekaufte Pelzprodukt nicht aus tierquälerischer Produktion stammt.