25. Januar 2023

Zu Besuch in der Pflegi Muri

Unterwegs für den Aargau: Besichtigung der Pflegi und Austausch zum Pflegenotstand mit Pflegekräften

Der ehemalige Direktor Thomas Wernli erklärt Nationalrätin Gabriela Suter und ihren Gästen das Konzept der Pflegi Muri.

Foto: David Zehnder

Bericht im Freiämter Anzeiger, 2.2.2023

Im Rahmen ihrer Tour durch den Aargau machte SP-Nationalrätin Gabriela Suter letzten Donnerstag Halt in Muri. «Ich habe die Pflegi als eine von 22 Stationen ausgewählt, weil diese sozial und ökologisch besonders vorbildlich unterwegs ist», begrüsste die Politikerin die zahlreich erschienenen Interessierten. Für die Führung durch den Betrieb kehrte der kürzlich in den Ruhestand getretene ehemalige Direktor Thomas Wernli eigens noch einmal an seinen Wirkungsort zurück. Auf einem spannenden Rundgang durch die Räumlichkeiten der verschiedenen Wohngruppen erläuterte er das innovative Betriebskonzept, das die Selbstbestimmung der Bewohnerinnen und Bewohner ins Zentrum stellt. Diese dürften möglichst viel selbst entscheiden. Es sei zudem wichtig, dass sich die Mitarbeitenden genügend Zeit nehmen können für die Bewohnerinnen und Bewohner. Sichtlich stolz erläuterte Wernli auch das Konzept der «Ökopflegi», mit dem die Pflegi Muri letztes Jahr den Energiepreis der Gemeinde gewann.

Bei einem Apéro diskutierte die Runde anschliessend über die Umsetzung der Pflegeinitiative. Gabriela Suter informierte über den aktuellen Stand auf Bundesebene und appellierte an die anwesenden Mitglieder des Grossen Rats, Druck beim Kanton zu machen, damit die Ausbildungsoffensive im Aargau schnell umgesetzt wird. Die Anwesenden waren sich aber einig, dass es nicht genügt, nur mehr Pflegende auszubilden. Vielmehr müssen gleichzeitig auch die Arbeitsbedingungen verbessert werden. Nur so können die Pflegenden langfristig im Beruf gehalten werden. Genau diese Strategie verfolgt die Pflegi Muri. Thomas Wernli betonte, wie wichtig ein gutes Betriebsklima sei, und dass man sich als Leiter auf Augenhöhe mit den Mitarbeitenden befinde. Um dem Arbeitskräftemangel zu begegnen, setzt man in der Pflegi zudem auf attraktive Zusatzleistungen fürs Personal – etwa mit einem sicheren Betreuungsplatz in der benachbarten Kita für Mitarbeitende mit Kindern.

Christoph Fricker, Muri